Massengrab in Kinshasa entdeckt

BERLIN taz ■ In der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo hat das Militär nach Angaben der Menschenrechtsorganisation „Voix des Sans-Voix“ (VSV) 15 Menschen hingerichtet und in einem Massengrab verscharrt. Es handele sich um Häftlinge des Militärgerichts, die am 6. Januar erschossen worden seien, teilte die Organisation mit. Sie befänden sich im Stadtteil Nsele auf dem früheren Grundstück von Honoré Nbganda, ehemaliger Sicherheitschef des früheren zairischen Diktators Mobutu. Weder ihre Angehörigen noch sonst jemand sei informiert worden. So erregten die Schüsse der Exekutionen solches Aufsehen, dass der Bürgermeister von Nsele die Behörden alarmierte; später fand die Bevölkerung die nur unzulänglich verscharrten Leichen. Die Hingerichteten wurden laut VSV im vergangenen Jahr wegen Diebstahls und Bildung einer kriminellen Vereinigung zum Tode verurteilt. Das Militärgericht von Kinshasa verurteilte am 7. Januar außerdem 30 Menschen wegen der Ermordung des früheren Präsidenten Laurent Kabila zum Tode. D.J.