Zwei weitere Bali-Attentäter verhaftet

Geldbeschaffer und Fahrer des Kleintransporters mit der tödlichen Bombe gestehen ihre Beteiligung

BERLIN taz ■ Der indonesischen Polizei sind am Montag zwei weitere mutmaßliche Bali-Attentäter ins Netz gegangen, kurz bevor sie vom indonesischen in den malaysischen Teil der Insel Borneo fliehen konnten. Ali Imron und Mubarak, der wie viele Indonesier nur einen Namen hat, leisteten laut indonesischen Medienberichten bei der Festnahme keine Gegenwehr. Imron ist der mutmaßliche Fahrer des Kleintransporters, in dem die Bombe versteckt war. Mubarak soll das Geld für den Anschlag organisiert haben, der am 12. Oktober fast 200 Menschen tötete.

Mubarak gab nach Polizeiangaben zu, den Anschlag mittels eines Überfalls auf ein Juweliergeschäft finanziert zu haben. Auch Imron habe seine Tatbeteiligung gestanden, so der Chef des internationalen Ermittlerteams, I Made Mangku Pastika. „Er gab zu, den Transporter bis zur Kreuzung vor den Club gebracht zu haben. Danach ist ein anderer gefahren.“ Der 35-jährige Imron ist der Bruder des bereits verhafteten Mechanikers Amrozi, der den Sprengstoff besorgt haben soll. Beiden werden Kontakte zur radikalen Jemaah Islamiyah nachgesagt, die hinter dem Anschlag vermutet wird.

Die Akten über Amrozis Tatbeteiligung waren am 6. Januar der Staatsanwaltschaft in Bali übergeben worden. Diese werde sie jedoch an die Polizei zurückgeben, schrieb die Jakarta Post gestern. Es bestehe laut Staatsanwaltschaft weiterer Untersuchungsbedarf. Auch Indonesiens Geheimdienstchef hatte weitere Ermittlungen gefordert. So sprächen die Akten von Ammoniumnitrat als Sprengstoff, das aber am Tatort nicht nachgewiesen worden sei. Nach den stolz präsentierten schnellen Fahndungserfolgen der Polizei – bisher wurden 17 Tatverdächtige verhaftet – wirft dies nun Schatten auf die Ermittler. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass der Prozess wie ursprünglich geplant Anfang Februar beginnen kann.

ANETT KELLER