Test the Knast

Schmuggelverdacht: Auch gestern untersuchten Hunderte von Ermittlern die Firmenräume von Reemtsma

Wen Reemtsma-Topmanager Manfred Häussler zum alljährlichen Medientreff des Tabakkonzerns einlädt, hat es geschafft. „In ist, wer drin ist“, stellte das Hamburger Abendblatt noch im vergangenen November fest und zählte auf, wer sich die begehrten Einladungskärtchen sichern konnte: Bild-Chef Kai Diekmann und Moderator Johannes B. Kerner zum Beispiel. Demnächst könnte Häussler selbst drin sein: Im Knast nämlich – wenn es sich bewahrheitet, dass sich der Vorstandssprecher eines der renommiertesten deutschen Unternehmen als Zigarettenschmuggler großen Stils entpuppt. Schon jetzt entwickelt sich die Affäre um die offensichtlich verschobenen Glimmstengel zu einem der größten Fälle von Wirtschaftskriminalität in der Hansestadt.

Aktenordner für Aktenordner tragen die Ermittler seit Dienstag aus dem Verwaltungssitz der Firma in der Parkstraße in Othmarschen. Gestern waren wieder fast 300 Beamte im Einsatz, nachdem am Dienstag mehr als 1000 Einsatzkräfte bei den Durchsuchungen geholfen hatten. Die Vorstandsebene samt Presseabteilung des Unternehmens hat sich seitdem weggeduckt und stand bis zum Abend für keine Stellungnahme zur Verfügung. Auf der Reemtsma-Internetseite wird vertröstet: „Derzeit wird unser Internetauftritt aktualisiert. Wir bitten um Verständnis und Geduld.“ AHA

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