„Geiht“ oder „steiht“ der Verkehr?

Die Gegner der „Stadtautobahn“ wollen das am Samstag per „Remberti-Wette“ ermitteln. Eine theatralische Aktion gegen die Aufweitung des Concordia-Tunnels

taz ■ Bei diesem „Fluss“ wird auch ein Boot nicht helfen: Wenn der waschechte Bremer Schneider, müde vom alljährlichen Überqueren der Weser, am Samstag seinen Alterssitz im Rembertistift erreichen will, erwartet ihn die letzte Prüfung am Remberti-Kreisel. „Geiht“ oder „steiht“ der Verkehr, kommt der Schneider rüber oder nicht, lautet die alles entscheidende Frage bei der ersten Bremer „Remberti-Wette“, die Bürgerinitiativen aus Schwachhausen und dem Remberti-Viertel ins Leben gerufen haben. Anlass: die drohende Aufweitung des Concordia-Tunnels und der Bau einer LKW-geeigneten, durchgängig vierspurigen Verbindung zwischen Kurfürstenallee und Hochstraße.

„Eine Art Autobahndurchstich“ sagt Günter Knebel von der Bürgerinitiative „Keine Stadtautobahn durch Bremen“ zu diesen Plänen des Bauressorts, und als Protest dagegen wollen die DemonstrantInnen dem Schneider stilecht mit „Notarius Publicus Remberticus“ und viel Brimborium „sein Fußgängerrecht erstreiten“.

Theater wird es auch schon beim Demonstrationszug von der Kreuzung Hollerallee/Schwachhauser Heerstraße zum Kreisel geben. An der nach Angaben der Bürgerinitiative „vom Abriss bedrohten“ Centauren-Apotheke wollen die FußgängerInnen, RadfahrerInnen und Inline-SkaterInnen eine Gedenkminute eingelegen. sim

Die Demonstration zum Remberti-Kreisel startet am Samstag um 11 Uhr an der Ecke Hollerallee/Schwachhauser Heerstraße.