Kugel mit durchschlagender Wirkung

Die neuen Dumdum-Polizeigeschosse führen im Ernstfall zu schwersten Verletzungen

Unter Polizeistrategen ist die neue „Deformationsmunition“ – im Kriminaljargon auch „Dumdum-Geschosse“ genannt – wegen ihrer großen Verletzungswirkung heftig umstritten. „Die Einführung dieser Munition haben vor allem die Gewerkschaften gewollt, das ist eine politische Entscheidung“, sagt Polizeisprecher Reinhard Fallak.

Seit einem Jahr ist bei der Hamburger Polizei die Munition mit der so genannten „mannstoppenden Wirkung“ (siehe Bild) in Benutzung. Die Geschosse verformen sich beim Aufprall und zerfetzen den menschlichen Körper großflächig. Während bei den herkömmlichen „Vollmantelgeschossen“ die Gefahr bestand, dass die Kugel den Körper durchschlägt und der Täter handlungsfähig bleibt, sollen die neuen Geschosse den Angreifer sofort außer Gefecht setzten.

Im Fall Julio V. passierte dies nicht, und wenn er bewaffnet gewesen wäre, hätte er wohl auch noch schießen können. Dennoch zeigte die Munition ihre verheerende Wirkung. Anwalt Getzmann sagt: „Wenn die Kugel durch den Körper durchgegangen wäre, wäre es nicht so schlimm geworden.“ KVA