In Sachen Pflege

Die Patientenberatungsstelle erweitert ihr Repertoire um den wichtigen Bereich der Pflegeleistungen

taz ■ Kann Mutter noch ein Weilchen alleine zu Hause leben? Welchen Anspruch hat sie dann auf Betreuung? Welcher Pflegedienst kommt in Frage, und müsste der seine Arbeit nicht sorgfältiger machen? Die Fragen nehmen kein Ende für diejenigen, deren Angehörige oder enge Freunde bedürftig nach Pflege werden. Auf all diese Fragen versucht ab heute die Patientenberatung in Schwachhausen eine Antwort zu geben.

Eine neu angestellte Mitarbeiterin der von der Ärztekammer betriebenen unabhängigen Beratungsstelle kümmert sich ganz allein um diesen Themenkomplex – aber auch die anderen haben sich per Weiterbildung fit gemacht für alle Fragen.

Die Zahlen sprechen für sich: In Bremen gibt es nach Auskunft der Ärztekammer rund 18.000 Menschen, die im eigenen Haushalt auf Pflege angewiesen sind. Dazu kommen 4.900 Menschen, die auf den Pflegestationen in Heimen leben. Neben Angehörigen sind rund 130 ambulante Pflegedienste für die Versorgung der Bedürftigen am Start. Mit 75 stationären Einrichtungen haben Bremerinnen und Bremer auch hier die Qual der Wahl.

Ziel der Beratung, die in der Regel telefonisch, bei Bedarf aber auch persönlich stattfinden kann sei es, „die Auswahl des geeigneten Pflegedienstes zu erleichtern“. Aber auch um das sensible Thema „Beschwerden“ will sich die Beratungsstelle nicht drücken. In dem von psychischen Fallen ebenso wie objektiven Problemen mit schlecht ausgebildeten Pflegern oder nachlässigen Diensten geprägten Feld, wollen die BeraterInnen zwischen Betroffenen und Pflegediensten, Krankenkassen oder Heimen vermitteln. Insofern ginge es bei der Beratung auch um „Qualitätsverbesserung“.

Das Angebot wird vom Senator für Gesundheit als Modellvorhaben zwei Jahre lang gefördert. Ein Abschlussbericht soll dann klären, ob und wie sie fortgesetzt wird. hey

Unabhängige Patientenberatung in der Schwachhauser Heerstraße 34. Die Telefonnummer lautet 34 77 374.