Angebot für Pierwoß?
: „Kein zweiter Fall Ilona Schmiel“

Die Verhandlungen über den Verbleib von Intendant Klaus Pierwoß am Bremer Theater dauern an. Nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Kultursenator Böse erklärte Pierwoß: „Der Senator hat ein Angebot gemacht.“ Über Einzelheiten sei aber Stillschweigen vereinbart.

Nach Ablauf seiner zehnjährigen Intendanz erwägt Pierwoß, ans Staatstheater Kassel zu gehen (s. taz von gestern). Hintergrund ist die bisherige Weigerung Böses, die durch Tarifsteigerung anfallenden Mehrkosten des Theaters auszugleichen.

Der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Jens Böhrnsen, kommentiert: „Der Intendant hat wahrlich nicht verdient, dass so mit ihm umgegangen wird.“ Es dürfe nicht noch einmal „ein ,Fall Ilona Schmiel’ passieren“. Die Geschäftsführerin der „Glocke“ hatte sich aus Bremen verabschiedet, nachdem monatelang keine Einigung über die finanzielle Ausstattung des Konzerthauses erzielt wurde.

Wenn das Theater die Tarifsteigerungen selbst erwirtschaften müsste, würde es ab 2004 durch jährliche Mehrkosten von 900.000 Euro belastet. Entsprechend fordert der Betriebsrat die „Beibehaltung des Real-Etats“ und erklärt seine Solidarität mit Pierwoß. Henning Bleyl