was macht eigentlich ...Mecca-Cola?

Nach Berlin pilgern

„Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Prophet zum Berg.“ Alte Weisheit, die im Falle von koffeinhaltiger Limonade, gemeinhin als „Cola“ bekannt, neu gedacht wird. In Form von „Mecca-Cola“ hat sich der Prophet nämlich auf den Weg zum Konsumenten gemacht.

„Mecca-Cola“ ist eine Revolution in Flaschen. Wenig verwunderlich ist darin zwar nur braune Brause, aber die Umstände ihrer Pilgerreise auf den europäischen Markt sind es wert, in der taz hoch gelobt zu werden. Erschienen ist das Getränk zuallererst dem französischen Journalisten syrischer Herkunft Tawfik Mathlouthi. Warum nicht koffeinhaltige Limo mit Zuckercouleur machen und all jenen, die ihre Kritik an der amerikanischen Außenpolitik durch Konsum-Umorientierung zum Ausdruck bringen wollen, ein Ersatzprodukt bieten. Mecca-Cola eben. Kurz vor dem Ramadan kam sie in Frankreich auf den Markt. „Ne buvez plus idiot, buvez engagé.“ Frei übersetzt: „Lass dir deine Trinkgewohnheiten nicht länger wie ein Idiot diktieren, trink bewusst.“ 10 Prozent des Erlöses für die Protest-Cola gehen an palästinensische Projekte, 10 Prozent an europäische. Nicht nur muslimische Cola-Fans fühlen sich angesprochen. Bald soll das Produkt in Berlin ankommen. Entgegen allen Vorabinformationen ist der Vertrieb jedoch noch nicht geklärt. Auf jeden Fall aber beäugt der US-Konzern den Konkurrenten misstrauisch. Wenn sich der Gedanke durchsetzt, sind Nachfolger möglich: Mecc Dönald, Meccy-Mouse oder Tuppermecca vielleicht? WS FOTO: REUTERS