Asse-Lauge an mehreren Orten

HANNOVER dpa ■ Nach Bekanntwerden neuer Details über den Verbleib von Lauge aus dem Atommülllager Asse hat das niedersächsische Umweltministerium am Freitag die Informationspolitik des Kasseler Düngemittelherstellers K+S AG gerügt. Denn K+S hat im Jahr 2007 rund 64 Kubikmeter „Bohrspüllauge“ in das stillgelegte Kaliwerk „Desdemona“ und 127 Kubikmeter ins Betonwerk „Heidelberger Beton“ transportiert. Kaliwerk und Betonwerk liegen beide im Landkreis Hildesheim. Dies wurde erst am Donnerstag klar – nach Durchsicht einer Liste von Rückstellproben aus dem Bergwerk Asse, so erklärte der FDP-Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Der Vorgang sei zwar rechtlich einwandfrei, die Kommunikation mit K+S aber „äußerst miserabel“. Bisher waren nur die früheren Salzbergwerke „Hope“ (Kreis Soltau-Fallingbostel), „Mariaglück“ (Kreis Celle) sowie ein Schacht in Salzdetfurth als Orte mit Asse-Lauge bekannt. Hinweise auf radioaktive Belastung soll es nicht geben.