Mit Elan reingestürzt

Bremen blickt auf ein Jahr Partnerschaft mit dem Kinderhilfswerk Unicef zurück: Bei den vielen Aktionen kamen 450.000 Euro zusammen – ganz im Sinne von Hilde Adolf

taz ■ Es war Hilde Adolfs letzter öffentlicher Termin. Kurz vor ihrem tödlichen Autounfall im Januar letzten Jahres eröffnete die damalige Sozialsenatorin gemeinsam mit dem James Bond-Mimen Roger Moore die Städtepartnerschaft Bremens mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef). Gestern nun zogen die Rathaus-Oberen eine positive Bilanz des Unicef-Jahres – und machten keinen Hehl aus der Lücke, die Adolf auch bei diesem Projekt hinterlassen hat.

Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU) und er seien „nicht die größten Fans“ des Vorhabens gewesen, bekannte Bürgermeister Henning Scherf (SPD) freimütig. Als Bremens „Oberrealos“ hätten sie beide befürchtet, dass die Stadt sich übernehmen könne. Doch Adolf habe sich „mit Elan da reingestürzt“, ihren Senatskollegen die Kooperation mit Unicef gleichsam „aufgedrängt“. Jetzt ist auch Scherf froh, dass seine Stadt sich für die gute Sache hat einspannen lassen: 450.000 Euro sind – über‘s Jahr verteilt und bei rund 150 Einzelaktionen – zusammengekommen. Zwar hatte Scherf „gehofft, wir würden mehr Geld zusammenbekommen“, aber gleichwohl sei es schön, „dass die Unicef-Idee unter die Leute gekommen ist“. Besonders „gerührt“ hätten ihn die vielen kleinen Initiativen, „die von unten, von den ganz einfachen Leuten“ gekommen seien.

„Der Geldbetrag ist sehr gut und bedarf keiner Verteidigung“, beruhigte der Vorstandsvorsitzende von Unicef Deutschland, Reinhard Schlagintweit, seinen Gastgeber. Umgerechnet auf jeden Kopf der Bevölkerung sei das Ergebnis „besser als in Berlin und so gut wie in Hamburg“. Das Geld komme Kindern in Namibia, Kambodscha und dem Senagal zugute. Unicef-Partnerstadt im Jahr 2003 ist Köln. jmg/jox

Mehr Infos bei www.unicef.de