Kulturhauptstadt
: Die Weichen werden gestellt

taz ■ Heute verabschiedet der Senat das „Vorläufige Konzept“ für eine Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt. Darin wird festgeschrieben sein, dass die Bremer Marketing GmbH „bis auf weiteres“ die Vorbereitungen koordiniert.

Die Grünen werten das als „klares Angriffsfoul“ gegen Kultursenator Kuno Böse (CDU), der sich mit seiner Forderung nach einer unabhängigen Projektentwicklungsgesellschaft bisher nicht durchsetzen konnte. Auch die kulturpolitische Sprecherin der CDU, Sigrid Koestermann, hätte die Abwicklung der Bewerbung lieber in der Hand des Kulturressorts gesehen. Obwohl sie mit dem Hauptstadtkonzept grundsätzlich zufrieden sei, gäbe es doch „an allen Ecken und Kanten Nachbesserungsbedarf“. Die CDU im Landkreis Diepholz moniert das Fehlen Worpswedes beim Benennen der Bremer Kulturpotenziale. Und Koestermann betont insgesamt: „Man darf Bereiche wie Sport, Stadtentwicklung und Wirtschaft nicht vernachlässigen – aber das Potenzial unserer Kultureinrichtungen muss in der Bewerbung noch stärker in den Vordergrund gestellt werden.“

Auch ihre grüne Sprecherkollegin, Helga Trüpel, ist überzeugt: „Nur mit Kultur zusammen kann die Bremer Sanierungspolitik erfolgreich sein.“ HB