Wiedersehen mit Jon

Die Tampa Bay Buccaneers und die Oakland Raiders bestreiten die Super Bowl im American Football

BERLIN taz ■ Als ihre Eagles gleich in der ersten Minute des Matches gegen die Tampa Bay Buccaneers einen Touchdown hinlegten, hätte das, was danach folgte, keiner der 66.713 Fans im Veterans Stadium von Philadelphia für möglich gehalten: eine 59-minütige Agonie ihres Teams, die nur ein einziges Field Goal brachte. Am Ende hatten die Eagles das Halbfinale der National Football League (NFL) mit 10:27 verloren und die Bucs werden am kommenden Sonntag in San Diego die Super Bowl gegen die Oakland Raiders ausspielen. Diese setzten sich gegen die Tennessee Titans souverän mit 41:24 durch und sind der klare Favorit auf den Titel.

„Niemand hat erwartet, dass wir dieses Spiel gewinnen“, sagte Tampas Coach Jon Gruden, „das hat unseren Enthusiasmus angeheizt.“ Die drei letzten Partien bei den Eagles hatten die Buccaneers jeweils verloren und dabei keinen einzigen offensiven Touchdown erzielt. Diesmal konnten sie nicht nur Philadelphias Quarterback Donovan McNabb weitgehend ausschalten, sondern ihr eigener Spielmacher Brad Johnson brachte 20 von 33 Pässen an und lenkte umsichtig die Offensive. „Noch keine Ferien für uns“, frohlockte Defensive Tackle Warren Sapp, „eines haben wir noch.“

Mut dürfen die Bucs aus der Super Bowl des letzten Jahres schöpfen, wo die New England Patriots den haushohen Favoriten St. Louis Rams böse überraschten. Ein Ergebnis, das auch den Oakland Raiders nicht verborgen geblieben ist. „Wir werden dort hingehen und unser bestes Spiel liefern“, verspricht der 37-jährige Quarterback Rich Gannon. Der MVP der regulären Saison war mit drei Touchdown-Pässen und einem selbst erlaufenen TD erneut der Matchwinner für ein Team, das fast ausschließlich vom Passspiel lebt. Besondere Note des Aufeinandertreffens des besten Angriffs (Oakland) und der besten Verteidigung (Tampa) der NFL: Gruden war letzte Saison noch Raiders-Coach. „Wir kriegen Jon“, freut sich Receiver Tim Brown schon auf das Wiedersehen. MATTI