unterm strich
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Zweieinhalb Wochen vor Beginn der Berlinale soll man sich mit seiner Kollegin Filmredakteurin keinen Ärger mehr einhandeln. Sagt sie: Meldest du Saarbrücken und Golden Globe?, dann machen wir das. Also: Den Max-Ophüls-Preis beim Filmfestival in Saarbrücken gewann „Mein erstes Wunder“ von Anne Wild, ein Film, den wirklich gerade alle ganz toll finden. Lecker hört sich auch der Preis der Schülerjury an: Ihn bekam der Film „Ravioli“ von Peter Payer. Der Publikumspreis ging an „Kiki & Tiger“ von Alain Gsponer.

Und damit schalten wir um zu den Golden Globes, die bekanntlich als wichtigste Signalgeber für den Oscar gelten, der allerdings erst Ende März vergeben wird. Um es gleich zu sagen: Der deutsche Beitrag „Nirgendwo in Afrika“ von Caroline Link ging leer aus. Wird also so schnell nichts mit der Hollywoodkarriere. Tja. Abgeräumt hat dafür die Verfilmung des Broadway-Musicals „Chicago“ (die im Übrigen auch die diesjährige Berlinale eröffnen wird). Der Musikfilm von Regisseur Rob Marshall bekam den Preis der Hollywood-Auslandspresse in der Sparte Musical oder Komödie. Außerdem wurden Richard Gere und Renée Zellweger als beste Hauptdarsteller geehrt. Weitere Sieger: Als bestes Drama ehrten die ausländischen Filmberichterstatter die Romanverfilmung „The Hours“. Nicole Kidman bekam den Globe als beste Drama-Darstellerin. Sie spielt in „The Hours“ die Schriftstellerin Virginia Woolf. Bester männlicher Darsteller in der Drama-Kategorie wurde Jack Nicholson. Sein jüngster Film, der in Deutschland unter dem – reichlich blöden – Titel „Jack Nicholson ist Schmidt“ herauskommt, wurde auch mit dem Globe für das beste Drehbuch geehrt. Es handelt sich hier um die Verfilmung eines Romans von Louis Begley.

Außerdem gibt es noch diesen interessanten Streit, ob die Frankfurter Buchmesse demnächst nach München umziehen wird. Das klärende Gespräch findet erst nach Redaktionsschluss dieser Seiten statt. Aber im Vorfeld haben die Beteiligten schon Einlenken signalisiert. Die Summe, die die Buchmesse für die Veranstaltung an die Frankfurter Messe zahlen muss, solle verringert werden, berichtete die FR gestern unter Berufung auf den Büroleiter der Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU). Auch die Hotelbetreiber wollen der weltweit größten Buchmesse offenbar bei den Preisen entgegenkommen, um einen Umzug nach München zu verhindern. Sehen Sie, geht doch. Volker Neumann, der Direktor der Messe, hatte Ende vergangener Woche einen möglichen Umzug der Messe nach München angedeutet und mit überhöhten Preisen in Frankfurt begründet.