Star Trek ist Hollywoodkino

betr.: „Falsche Funken“ (Daumenkino, „Star Trek: Nemesis“), taz vom 16. 1. 03

Lieber Herr Peters, damit Sie nicht in schlaflosen Nächten darüber grübeln müssen, warum die „Enterprise“ bebt und die Funken fliegen, wenn sie unter Beschuss gerät, hier die Antworten – hundertmal erklärt in zahlreichen Star-Trek-Episoden: Es wackelt, weil die Trägheitsdämpfer ausfallen und die Funken fliegen aus überladenen Plasmaleitungen. Das Wackeln und die Funken stammen noch aus der ersten Serie der Sechzigerjahre – dies nennt man Kontinuität.

Wenn Sie über solche Fragen während des Filmes nachdenken, geht der eigentliche Zweck des Films an Ihnen vorbei: sich zwei Stunden lang zu unterhalten. Star Trek ist Hollywoodkino.

Bitte, liebe taz, falls es doch noch einmal einen Star-Trek-Film geben sollte, schickt jemanden hin, der zumindest ein bisschen Spaß an solcher Art von Filmen hat und damit diese besser beurteilen kann. Ich möchte keine Pro-Star-Trek-Berichterstattung, aber wenn ich diese Kritik zu „Star Trek: Nemesis“ lese, spüre ich doch, dass der Autor mit Vorurteilen schon ins Kino gegangen ist. Lebe lang und erfolgreich! (Für Herrn Peters: Das ist der Gruß der Vulkanier.) OLIVER KLÖS, Eppstein

Je heftiger und herablassender ein Film in der taz-Kritik verrissen wird, desto besser, unterhaltsamer oder spannender wird er erfahrungsgemäß. Und wie schön für einen alten „Trekkie“ wie mich, dass „Star Trek: Nemesis“ so ganz besonders schlecht weggekommen ist. Ich kann es kaum erwarten, ihn zu sehen!

Schade nur, dass die so elitär anspruchsvolle (Kultur-)Redaktion der taz trotz all ihrer Klugheit die eigentliche Botschaft, die hinter Star Trek steht und die die Serie schon seit rund 37 Jahren so unglaublich erfolgreich macht, noch immer nicht begriffen hat. Und das, obwohl die dort propagierten Werte gerade in der heutigen Zeit so wichtig und gefährdet sind.

ROLF STUDE, Gummersbach