Unerfahrener Held

Gegenkandidat zu St. Pauli-Präsident Corny Littmann wird im Anschluss an Gespräch vom Aufsichtsrat abgelehnt

Andreas Held, der Rellinger Rechtsanwalt, sollte dem Aufsichtsrat des FC St. Pauli dankbar sein. Sein Gesuch, als Präsidentschaftskandidat Corny Littmann am 25. Februar auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung per Kampfabstimmung herauszufordern, ist gestern abgelehnt worden, obwohl er, so die offizielle Stellungnahme des Gremiums nach einem Gespräch mit Held, „einen ausgezeichneten Eindruck gemacht hat“.

Ins Gewicht für die Ablehnung fiel wohl Helds Unerfahrenheit in wirtschaftlicher und unternehmerischer Hinsicht. Der 35-jährige Anwalt verfügt über kaum nennenswerte Kontakte auf politischer, wie wirtschaftlicher Ebene. Anforderungen, die im frühzeitig erstellten Profil des Aufsichtsrates für den Präsidenten eine große Rolle spielten. Ungünstige Voraussetzungen für jemanden, der den FC St. Pauli ausgewählt hat, um erste Erfahrungen als Funktionär eines Vereins zu sammeln.

„Ich habe immer gesagt, dass ich nicht alleine, sondern mit einem Team helfen möchte“, erklärte Held. Ob Anwaltskollege und St.Pauli-Strippenzieher Peter Paulick zu diesem Team gehört hätte, wollte er nicht sagen. „Ich habe Paulick erst kennen gelernt, als er mir den Mandanten Michael Lappen (der im Verein angestellte Gastronom klagt gegen den FC St. Pauli wegen angeblicher Formfehler bei den Aufsichtsratswahlen, bei denen Paulick durchgefallen war, d. Red.) vorgestellt hat. Außerdem habe ich als Student mal bei Paulicks Vater in der Kanzlei gearbeitet“, erklärt Held, der die Absage des Aufsichtsrates nun „akzeptieren“ werde. OKE GÖTTLICH