Ende der Ära Pierwoß
: Der Intendant verlässt das Theater

Klaus Pierwoß verlässt Bremen. Das ist nach taz-Informationen das Resultat der Bleibeverhandlungen des Kultursenators Kuno Böse (CDU) mit dem Generalintendanten des Bremer Theaters. Hauptstreitpunkt der Verhandlungen war die Frage der Tarifsteigerungen. Pierwoß hatte deren Übernahme durch die öffentliche Hand zur Bedingung für seinen Verbleib in der Hansestadt gemacht. Eine entsprechende vertragliche Zusicherung hatte er seinerzeit bis Juli 2004 von der ehemaligen Kultursenatorin Bringfriede Kahrs erhalten. „“Nicht gezahlte Tarifsteigerungen“, begründete der Theatermacher seine Position erst gestern in der taz-Bremen „sind Etatkürzungen“. Dass die Bremer Kulturlandschaft bereits finanziell unterversorgt sei, folglich hier kein Sparpotenzial mehr existiert, hatte erst jüngst die senatseigene Kultur-Management Gesellschaft bestätigt. Sie bezifferte das Defizit auf rund 2 Millionen Euro.

Die Bleibeverhandlungen mit dem seit 1994 amtierenden Generalintendanten hatten sich bereits seit vergangenem Sommer hingezogen. Kultursenator Böse hatte noch am Dienstag von dem „dringenden Wunsch“ gesprochen, Pierwoß in Bremen zu halten. Er habe das Theater „wieder zu einer der führenden Bühnen Deutschlands gemacht“. Der Intendant betonte dagegendie „klebrige und ätzende Weise“ der Verhandlungen. Dass Pierwoß zugleich in Kassel für den Intendantenposten im Gespräch war, wurde von Bremens Kulturverwaltung als Drohgebärde interpretiert. bes