Wiesn-Wahlk(r)ampf

betr.: „Bayern wird bunt“, taz vom 29. 9. 08

Miserablig is scho, dass eine Partei inklusive Führerduo mit der Aura bierseliger Oktoberfest-Hanswurste doch so viel Stimmen erhält. Miserabliger is, dass keine wirkliche Alternative dazu zu existieren scheint. Am saumiserabligsten oaber is, dass die faktisch stärkste „Partei“ der Nichtwähler gemütlich dahoam bleibt, anstatt ihr Wahlrecht zumindest durch – ungültig machende – Kommentierung des Stimmzettels wahrzunehmen.

Dieser Wiesn-Wahlk(r)ampf wird alleweil in die Historie vielfarbigen Wahlverhaltens, vornehmlich aber altbayerischen Brauchtums eingehen, was längst beschrieben ist im Miesbacher Anzeiger der 1920er-Jahre, wovon zwei Exemplare erhalten sind: Das eine befindet sich im Britischen Museum, das andere im Institut zur Erforschung primitiver Kulturformen in Brüssel. (vgl. Lion Feuchtwanger, „Erfolg“) NORFRAN SCHAAF, Koblenz