Probleme im Rentensystem

betr.: „Finanzkrise erfasst Rot-Grün“, taz vom 26. 9. 08

Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten ergriffen am Mittwoch auch den Bundestag. Die taz berichtet von einem Rededuell zwischen den beiden Fraktionschefs Lafontaine (Linke) und Kuhn (Grün), indem Lafontaine u. a. auf die Risiken der privaten Altersvorsorge verwies, deren Rendite direkt von der Kapitalmarktentwicklung abhinge. Am Vortag hatte EU-Kommissar Spidla auf die Leistungsabsenkungen bei kapitalgedeckten Pensionsfonds verwiesen, das Hamburger Wirtschaftsinstitut HWWI prognostizierte erhebliche Belastungen für die private Rentenversicherung und die Schweizer Pensionskasse meldete bereits Verluste von 30 Milliarden Franken durch die Finanzkrise: und die Grünen?

Kuhn giftete gegen Lafontaine: „Was haben die Probleme in unserem Rentensystem mit der Finanzmarktkrise zu tun?“ So viel Dummheit macht Angst, zumal wenn der Verwirrte Regierungsfähigkeit für sich reklamiert. Unter Rot-Grün wurde durch die Rentenreform die Altersvorsorge teilprivatisiert, was künftig das Armutsrisiko für große Teile der Bevölkerung enorm ansteigen lässt. Die Allianzversicherung zeigte sich jedoch erkenntlich. Sie überwies zwischen 2002 und 2006 den Grünen 240.000 Euro. Da stellt sich die Frage an Herrn Kuhn: Was haben die Spenden der Allianz damit zu tun, dass Sie den Zusammenhang zwischen Kapitalmarktkrise und dem Problem der Teilprivatisierung der Altersvorsorge nicht erkennen können? GABY GOTTWALD, Berlin