Dräger als Wahlhelfer

Hohe Beteiligung bei Stupa-Wahl an der Hamburger Universität. Nach Ansicht des Wissenschaftssenators ist die Hansestadt „Überanbieter“ an Studienplätzen

Sie repräsentierten gar nicht „die Studierenden“, sondern nur eine Minderheit, wird den Asten der Hochschulen immer wieder vorgeworfen. Grund ist die generell niedrige Beteiligung bei den Wahlen zum Studierendenparlament (Stupa), die jahrelang bei 14 Prozent dümpelte. Doch damit ist jetzt Schluss. Die jüngsten Stupa-Wahlen an der Hamburger Uni hatten eine Rekordbeteilgung von knapp 22 Prozent. Jeder fünfte Studierende machte sich also die Mühe, auf einer Liste mit 16 Namen wie St. Pauli, Wohnheimliste oder Regenbogen ein Kreuz zu setzen. Die Gewinnerin ist mit 21,8 Prozent die Grüne Hochschulgruppe, gefolgt von der Fachschaftsliste mit 14,4 Prozent. Gemeinsam mit der Regenbogenliste (6,4 Prozent) stellten sie zuletzt den Asta.

„Die alte Koalition könnte fortgesetzt werden“, sagt Asta-Vorsitzender Sebastian Leber (Grüne). Allerdings fehlt noch eine Stimme für die Mehrheit im Stupa. Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) habe mit seiner Politik das Interesse erhöht, erklärt erklärt Leber die „beste Wahlbeteilgung seit 15 Jahren“.

Dräger setzte seine Wahlhilfe gestern übrigens fort, indem er sagte, Hamburg gehöre zu den „größten Überanbietern von Studienplätzen“. „Hamburg bietet mehr Plätze an, als Hamburger studieren“, erklärt seine Sprecherin Sabine Neumann. Die Ergebnisse der Strukturkommission am Donnerstag werden klären, ob dieser Erkenntnis ein Abbau von Plätzen folgen wird. KAJ