Bambule vertrieben
: Mahnwache geräumt

Ein Großaufgebot an Polizei mit Wasserwerfern und Räumpanzern ist gestern früh aufgefahren, um die seit einer Woche auf dem Vorwerkstift stattfindende Mahnwache zum Bambule-Bauwagenplatz zu räumen. Mit der Mahnwache sollte an das Versprechen von Innenstaatsrat Walter Wellinghausen vor Weihnachten erinnert werden, einen Platz als „Sofortlösung“ zur Verfügung zu stellen.

Das Hamburgische Verwaltungsgericht hatte noch am Mittwoch verfügt, dass die Mahnwache auf öffentlichen Grund und mitten auf der Vorwerkstraße stehen dürfe. Das Oberverwaltungsgericht hatte nachts die Verfügung jedoch aufgehoben, so dass die Polizei anrücken konnte. Nach mehreren Aufforderungen verließen die Bambulisten freiwillig und ohne Zwischenfälle den Platz.

800 PolizistInnen waren darüber hinaus für den späten gestrigen Abend zum Einsatz gerufen, den Bambule-Protest im Keim zu ersticken. „Wir werden genügend Beamte einsetzen“, sagte Polizeisprecher Reinhard Fallak. Anlass war das Heimspiel des FC St. Pauli (nach Redaktionsschluss), in der Vergangenheit stets Anlass für Spontandemos nach Spielende. Die Polizei fühlte sich zudem durch eine Falschmeldung des linken Internet-Mediums Indymedia in ihrer Hysterie bestätigt: Ein von der Vermarktung des FC St. Pauli geschriebener Beitrag im Internet-Forum des Vereins war bei Indymedia als Aufruf zur Demo nach dem Abpfiff der Partie gegen Eintracht Frankfurt missverstanden worden. KVA/FOG