Zu viel Brennstoff

Umfrage: Bei der Herstellung von Holzpellets droht 2003 eine Überproduktion von bis zu 80.000 Tonnen

Bundesweit zeichnet sich im kommenden Jahr eine Überproduktion umweltfreundlicher Holzpellets von bis zu 80.000 Tonnen ab. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift Neue Energie in einer Umfrage, deren Ergebnisse in ihrer Dezember-Ausgabe veröffentlicht sind. Als Gründe dafür nennt man zum einen, dass viele der bestehenden 15 Werke ihre Produktion erweiterten. Zudem baue „ein halbes Dutzend Newcomer neue, teilweise sehr große Fertigungslinien auf“. Laut der Umfrage, an der sich 13 Produzenten und 6 Investoren beteiligten, wird sich „der Output von heute 90.000 auf rund 260.000 Tonnen im Jahr 2003 erhöhen“. Damit würde sich Deutschland an Österreich vorbei (120.000 Tonnen) auf den zweiten Platz schieben, hinter Schweden (1,2 Millionen Tonnen) und noch vor Dänemark (250.000 Tonnen).

Diese Mengen würden die heimischen Produzenten aber kaum in deutschen Heizkellern unterbringen können, denn der Markt für Einzelöfen und Zentralheizungskessel werde „allenfalls stagnieren“. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle rechne mit einem bundesweiten Absatz von 4.600 Pelletsanlagen, im Vorjahr seien im Segment mit einer installierten Wärmeleistung bis 35 Kilowatt 4.800 Stück verkauft worden.

Insbesondere für die nächsten zwei Jahre gehen laut Neuer Energie die Hersteller von Pelletsöfen und -kesseln von weitaus höheren Absatzzahlen aus, weil in vielen privaten Haushalten aufgrund der Energieeinsparverordnung alte Heizkessel ausgetauscht werden müssten. Man rechne mit „über 2 Millionen“ zu erneuernden Kesseln. Die beiden Fachverbände, der Deutsche Energie-Pellets-Verband und der Pellet-Verband Deutschland, erwarteten „sowohl einen enormen Preiskampf als auch verstärkte Exportbemühungen der deutschen Hersteller“. TAZ

Neue Energie, Dezember-Ausgabe, Kontakt: Telefon (05 41) 3 50 60-31