Fischer kritisiert Spionage-Prozess

ISTANBUL afp ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer hat beim Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Yasar Yakis den Spionage-Prozess gegen deutsche Stiftungen kritisiert. Die Vorwürfe seien „absurd und haltlos“, sagte Fischer nach Angaben aus deutschen Delegationskreisen. Yakis habe „Verständnis für Fischers Äußerungen“ gezeigt, jedoch auf die Unabhängigkeit der Richter hingewiesen. Vor Gericht stehen Vertreter der Konrad-Adenauer-, der Friedrich-Ebert-, der Friedrich-Naumann- und der Heinrich-Böll-Stiftung sowie des deutschen Orient-Instituts in Istanbul und der Nichtregierungsorganisation Food-First Informations- und Aktions-Netzwerk. Ihnen wird vorgeworfen, mit örtlichen Vertretern einen „Geheimbund“ gegründet zu haben, um die Einheit der Türkei auszuhöhlen – wofür bis zu 15 Jahre Gefängnis drohen.