Die Feinde der USA Muammar al-Gaddafi

Als Roland Reagan Mitte der Achtzigerjahre im Weißen Haus saß, herrschte die Zeit einfacher Weltbilder. Da war die Rede vom Reich des Bösen, guten Freiheitskämpfern und bösen Terroristen, dem Kampf gegen den Terror, schlappen Europäern (Ausnahme: Großbritannien). Im Visier der USA stand der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi, der als „mondsüchtig“, „barbarisch“ oder „verrückter Hund“ bezeichnet wurde. Am 15. April 1986 bombardierten die USA Ziele in Tripolis und Bengazi – wegen Verwicklungen Libyens in den internationalen Terrorismus. Konkret wurde Gaddafi vorgeworfen, hinter dem Anschlag auf die Berliner Disco La Belle am 5. April 1986 zu stecken (3 Tote, 260 Verletzte) sowie hinter den Attentaten auf die Flughäfen in Wien und Rom Ende Dezember 1985 (19 Tote, 120 Verletzte). In Libyen wurde Reagan damals gern in Gestalt eines Kraken dargestellt, dessen gierige Arme ganz Afrika attackieren. B.S.