das taz-dossier 1 Adolf Hitler

Hitler kam an die Macht, als die USA noch in Splendid Isolation verharrten. Selbst als seine Kriegsvorbereitungen offensichtlich wurden, galt er in den USA eher als pittoreske Figur denn als tödliche Bedrohung. Immerhin war er Antibolschewist, hatte viele Bewunderer, zum Beispiel Henry Ford, während die antinazistischen Bemühungen der Emigranten wie der jüdischen Organisationen auf dürren Boden fielen. Erst mit dem Kriegseintritt von 1941 erkannte man in den USA allmählich Hitler als Massenmörder, wenngleich mögliche Maßnahmen zur Rettung der europäischen Juden unterblieben. Für Hitler selbst waren die USA der Sitz der judäo-plutokratischen Verschwörung, die das Land im Griff hatte und mit der judäo-bolschewistischen in der Sowjetunion verbunden war. Er wollte allerdings erst die Judäo-Kommune zerschlagen, wobei er hoffte, die Wall-Street-Plutokraten würden stillhalten – eine Hoffnung, die sich zu unser aller Bestem nicht erfüllt hat. C.S.