Schweröl im Ärmelkanal

Öl aus der gesunkenen „Tricolor“ löst Vogelsterben aus. Mehr „Prestige“-Öl im Atlantik als bislang angenommen

OSTENDE/SAN SEBASTIÁN dpa ■ Schweröl aus dem gesunkenen Autofrachter „Tricolor“ hat nach Angaben von Naturschützern ein Vogelsterben im Ärmelkanal ausgelöst. Hunderte Seevögel würden im Auffangzentrum von Ostende bereits behandelt. Für die meisten Tiere komme aber jede Hilfe zu spät. „90 Prozent der Vögel sterben auf dem Meer“, sagte der Präsident des flämischen Vogelschutzbundes, Jan Rodts, am Samstag. Bei Vorbereitungen für die Bergung der „Tricolor“ hatte ein Schlepper das Wrack am Mittwoch gerammt. Danach strömten Behördenangaben zufolge rund zehn Tonnen Schweröl aus einem Tank des Schiffs.

Gleichzeitig bedroht immer mehr Öl der gesunken „Prestige“ die nordspanische Atlantikküste. „Praktisch der gesamte Golf von Biskaya ist verseucht“, sagte ein Sprecher der autonomen Regierung des spanischen Baskenlands. Bis zu 8.000 Tonnen Öl treiben im Meer vor der Küste.