Medikamente billiger

Pharmaindustrie kommt Entwicklungsländern entgegen. Davos: Bill Gates spendet 200 Millionen für Forschung

DAVOS/BERLIN taz/afp ■ Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos gab es einen Fortschritt bei billigen Medikamenten für Patienten in Entwicklungsländern. Sie könnten schon bald Zugang zu für sie bezahlbare Arzneien gegen Massenkrankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Aids erhalten: Die Welthandelsorganisation WTO und die Pharmaindustrie hätten eine Grundsatzeinigung erzielt, sagte gestern der Chef des US-Pharmagiganten Pfizer, Henry McKinnell. Die Entwicklungsländer könnten damit billige Kopien von Medikamenten – so genannte Generika – importieren und müssten nicht auf teure Markenprodukte zurückgreifen. Das Abkommen mit allen 144 WTO-Staaten muss aber noch in schriftliche Form gebracht werden.

Die Regelung gelte jedoch zunächst nur für rund 300 Produkte, so McKinnell. Die Konzerne sind zurückhaltend, weil sie eine generelle Aufweichung ihres Patentschutzes befürchten.

Ebenfalls in Davos verkündete Microsoft Mitgründer Bill Gates ein neues von ihm bezahltes Forschungsprogramm für Krankheiten in armen Ländern. Diesmal will er die weltweit „großen Herausforderungen“ im Gesundheitsbereich erforschen lassen und stellt dafür 200 Millionen Dollar zur Verfügung.

Gates besitzt vor allem Microsoft-Aktien im Wert von gut 50 Milliarden Dollar. Er und seine Frau Melinda haben die größte gemeinnützige Stiftung der Welt mit einem Volumen von derzeit etwa 24 Milliarden Dollar gegründet. Aus dieser Stiftung sollen auch die 200 Millionen für die globale Gesundheitsforschung kommen. Gates sagte, jeder solle „wohltätig“ sein. Vor allem Milliardäre hätten die Pflicht, ihre Reichtümer zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen, zitiert die BBC den Computerkrösus aus Seattle. REM