Eine neue Welt, bitte!

Mit einem Aufruf zum Kampf für eine gerechtere Weltordnung endete das 3. Weltsozialforum in Porto Alegre. 30.000 Menschen demonstrieren bei der Schlussveranstaltung gegen den Irakkrieg

PORTO ALEGRE taz ■ Mit einer Großdemonstration gegen die Kriegsvorbereitungen der USA am Persischen Golf ist am Montagabend das dritte Weltsozialforum zu Ende gegangen. Zudem protestierten die rund 30.000 Menschen auf der Abschlusskundgebung mit Trommeln und Sprechchören gegen die von Washington propagierte gesamtamerikanische Freihandelszone (FTAA).

In einem „Aufruf der sozialen Bewegungen“, den mehrere hundert Organisationen mittragen, werden „Krieg und Militarismus“ verurteilt. Für den 15. Februar ist ein weltweiter Antikriegstag geplant.

Vertreter deutscher Gruppen lobten die zahlreichen Treffen und Diskussionsmöglichkeiten. Es seien Kontakte zu Initiativen mit gleichen Zielen aus anderen Ländern geknüpft und gemeinsame Strategien ausgearbeitet worden, sagte Marc Engelhardt vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Oliver Moldenhauer von Attac Deutschland nannte drei Schwerpunktthemen: den Widerstand gegen die amerikanische Freihandelszone, die Bekämpfung der Steuerflucht sowie den Aufbau eines Informationsportals im Internet.

Zu dem bisher größten Treffen der globalisierungskritischen Bewegungen aus aller Welt waren 100.000 Teilnehmer ins brasilianische Porto Alegre gereist. 20.763 offizielle Delegierte aus 5.171 Organisationen und 156 Ländern nahmen an rund 1.500 Veranstaltungen teil. Akkreditiert waren über 4.000 Journalisten aus 56 Ländern. Nach einem Beschluss des Internationalen Rates des Weltsozialforums wird das Großtreffen im kommenden Jahr in Indien organisiert.

Zu den nächsten großen Treffen, zu denen die Globalisierungskritiker mobilisieren, gehören der G-8-Gipfel, der Anfang Juni im französischen Evian stattfinden soll, sowie das Treffen der Welthandelsorganisation WTO im September im mexikanischen Cancun. KK/GD

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