Elf-Prozess: Freispruch für Dumas

Berufungsgericht verwirft Bestechungsvorwürfe gegen Frankreichs Exaußenminister

PARIS ap ■ Der frühere französische Außenminister Roland Dumas ist gestern im Elf-Schmiergeldskandal freigesprochen worden. Das Berufungsgericht in Paris verwarf die Bestechungsvorwürfe gegen den 80-Jährigen, der laut Anklage seiner damaligen Geliebten Christine Deviers-Joncour eine Stelle bei dem staatlichen Ölkonzern verschafft und von ihren Millionenhonoraren profitiert haben soll. In erster Instanz war der Vertraute des verstorbenen Staatspräsidenten François Mitterrand im Mai 2001 noch zu einer Geldstrafe von 150.000 Euro und 30 Monaten Haft verurteilt worden, davon sechs Monate ohne Bewährung.

Die Affäre vom Anfang der 90er-Jahre kostete Dumas sein Amt als Präsident des Verfassungsrats. Der wegen Veruntreuung von Firmengeldern angeklagte ehemalige Elf-Chef Loik Le Floch-Prigent und Ex-Elf-Manager Alfred Sirven wurden zu je zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Deviers-Joncour erhielt 30 Monate Gefängnis, von denen zwölf zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Der Prozess behandelte nur einen Nebenaspekt im weit verzweigten Skandal um Schmiergelder des einst staatlichen Ölkonzerns Elf-Aquitaine. Ab dem 17. März wird das Hauptverfahren aufgearbeitet: Dann müssen sich 37 Angeklagte vor Gericht verantworten.