Jubiläum des Rover Rep Theaters
: „Publikum auf dem Schoß“

Das englische Pubtheater feiert sein fünfjähriges Bestehen mit fünf „Ein-Frau-Stücken“

taz: Frau O’Neil, was macht eine Amerikanerin in einem Hamburger Irish Pub?

Joana O’Neil: Nun ja, in Hamburg lebe ich schon seit vielen Jahren, zum Irish Rover kam ich aber erst 2003 durch meine Freundin Rebecca Garron, die zu den Gründungsmitgliedern des Rover Rep gehört. „Social Networking“ unter Muttersprachlern nennt man das wohl. Die Chemie im Pub stimmte sofort und nun befinden wir uns schon in der fünften Spielzeit. Noch sind wir ein Geheimtipp, aber der wollen wir nicht bleiben!

Was gibt’s im Pubtheater?

Dem Publikum sollen vor allem weniger bekannte englischsprachige Autoren nahe gebracht werden. Sir Arnold Wesker, der Dramatiker unserer aktuellen Produktion, ist da sehr repräsentativ: Er ist in Großbritannien sehr populär, in Deutschland kennt ihn kaum einer. Fünf seiner „Ein-Frau-Stücke“ – „Four Portraits of Mothers“ und „Whatever Happened to Betty Lemon“ läuten nun unsere Jubiläumsspielzeit ein: vornehmlich Szenen des Hausfrau-und Mutterdaseins, die aber in ihrer Kleinbürgerlichkeit und Privatheit auch auf gesellschaftskritische Themen hinweisen. Also kein reines Frauen-Theater!

Wird es eng?

Die Räumlichkeiten des Pubs sind für unsere Zwecke ideal, weil begrenzt: Das Irish Rover hat nur 45 Sitzplätze, das gibt uns die Möglichkeit, in einem sehr intimen Rahmen zu spielen. Das Publikum sitzt den Akteuren ja fast auf dem Schoß. INTERVIEW: NAVO

20Uhr, Irish Rover, Großneumarkt 8