Sicherheitsrat berät

UNO: Irakische Zusammenarbeit Schlüssel zum Frieden. Sicherheitsrat befragt Inspekteure. Bagdad: Keine Kontakte zum Al-Qaida-Netzwerk

NEW YORK/BAGDAD ap ■ Vor der Fortsetzung ihrer Beratungen über Irak hat sich unter den Mitgliedern des Weltsicherheitsrats Einigkeit über die Forderung abgezeichnet, dass Bagdad enger mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten müsse. Die UN-Chefinspekteure Hans Blix und Mohammed al-Baradei stellten sich gestern vor dem Gremium den Fragen zu ihren Berichten über den Stand der Kontrollen. Die Regierung in Bagdad wies unterdessen britische und amerikanische Angaben zurück, sie habe Verbindungen zur al-Qaida.

Blix und al-Baradei forderten Irak erneut zu mehr Entgegenkommen auf. Eine Veränderung im irakischen Verhalten sei der Schlüssel zum Frieden, sagte Blix. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), al-Baradei, sagte im Sender CNN, es liege an Irak, seine Unschuld zu beweisen. Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach sich dafür aus, der Arbeit der Kontrolleure mehr Zeit einzuräumen. In einem Zeit-Interview sagte er, der Bericht der Inspekteure werde derzeit von den Mitgliedern des Sicherheitsrats geprüft. „Vorläufig sagt mir mein Gefühl, dass die meisten den Waffeninspektoren mehr Zeit geben wollen“, fügte er hinzu. Annan forderte Irak eindringlich auf, mit den UN-Inspektoren zusammenzuarbeiten.

Blix und al-Baradei hatten dem UN-Sicherheitsrat am Montag über den Verlauf der Kontrollen Bericht erstattet. Al-Baradei hatte erklärt, für eine Wiederaufnahme des irakischen Atomprogramms gebe es keine Hinweise. Blix sagte, bezüglich biologischer und chemischer Waffen seien noch viele Fragen offen.

Der irakische Abgeordnete Badschilan wies unterdessen Vorwürfe über Kontakte seines Landes zu Terrorchef Ussama Bin Laden zurück. Solche Berichte sollten nur den Weg für einen Krieg gegen Irak bereiten. Bin Laden dagegen will nach Informationen der in London erscheinenden arabischen Zeitschrift Al-Majalla zu Beginn eines US-Angriffs gegen den Irak zur Unterstützung Bagdads aufrufen.

Ein Berater Saddam Husseins, Generalleutnant Amir Raschid, sicherte die Bereitschaft zu, enger mit den Inspektoren zusammenzuarbeiten. „Wir kooperieren so gut wir können“, sagte er am Dienstagabend in Bagdad. „Und wenn es eine Forderung nach zusätzlicher Kooperation in bestimmten Fragen gibt, werden wir dieser nachkommen.“ Er kritisierte, dass sich Blix und al-Baradei in ihren Berichten zu stark auf Probleme und weniger auf Fortschritte bei den Kontrollen konzentriert hätten.