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Da war doch noch eine andere Frau Schmidt, die Herr Schröder gern in seiner Nähe hat. Eine, die nicht Ulla heißt, und die nicht rheinisch, sondern bayrisch spricht. Ach ja, Renate Schmidt heißt die Dame, und seit sie Bundesfamilienministerin ist, ward sie nicht gehört und nicht gesehen. Doch es gibt sie noch. Denn gestern war die Frau Schmidt, die nicht Ulla heißt, leibhaftig in Hamburg und hat den Kinderschutzpreis der HanseMerkur-Versicherung verliehen. Der Gewinn ging an ein Beratungs- und Behandlungszentrum für minderjährige Flüchtlinge und Folteropfer in München. Darüber hinaus zählte neben „Sucht- und Wendepunkt“, einer Hamburger Einrichtung, die Kindern alkoholkranker Eltern hilft, auch eine Suppenküche für Kinder in Berlin-Hellersdorf zu den Gewinnern. Kinderarmut müsse wirksam bekämpft werden, erklärte unsere Familienministerin im feierlichen Rahmen treuherzig. Bleiben eigentlich nur zwei Fragen: Warum muss es mitten in Deutschland eine Suppenküche für Kinder geben? Und warum droht der gerade das Aus, weil sich Senat und Bezirk nicht über die Finanzierung einigen können? SAN

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