krieg, krise und tourismus

Die Zahl der Reisenden steigt trotzdem

Terroranschläge und Konjunkturflaute haben die Reiselust im vergangenen Jahr nicht dämpfen können: Entgegen allen Erwartungen stieg die Zahl der Reisenden weltweit um 3,1 Prozent auf einen Rekordwert von 715 Millionen, wie die Internationale Tourismusorganisation (WTO) mitteilte. Allerdings gab es regionale Unterschiede: Während Asien boomte, mieden viele Reisende die USA und die meisten südamerikanischen Staaten.

Trotz des drohenden Irakkriegs konnte auch der Nahe Osten überraschend deutlich zulegen. In die Region reisten 24 Millionen Menschen, das war ein Plus von rund 10 Prozent. Besonders deutlich legten Dubai (plus 30 Prozent) und Libanon (plus 13 Prozent) zu. Drastische Einbußen musste hingegen Israel hinnehmen: Gut 30 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Folgen des 11. September 2001 seien nicht so gravierend wie befürchtet, bilanzierte WTO-Chef Francesco Frangialli. Wichtiger für die Branche sei dagegen, dass das internationale Wirtschaftswachstum wieder anziehe.

Der Tourismuskonzern TUI hat sein Krisenmanagement auf den Fall eines Irakkriegs eingestellt. Für die Betreuung von Reisenden im Nahen Osten und Nordafrika sei das Personal aufgestockt worden. Zielgebiete könnten kurzfristig geräumt werden. Für den Fall eines Krieges rechnet die TUI mit kurzfristigen Auswirkungen auf die Nachfrage nach Ländern wie Ägypten, Tunesien und Marokko sowie nach der Türkei.