IWF sieht schwarz

Währungsfonds: Finanzkrise kostet 1,4 Billionen Dollar. Kursverluste bei deutschen und britischen Finanzaktien

WASHINGTON/FRANKFURT/LONDON dpa/ap ■ Der Internationale Währungsfonds rechnet mit 1.400.000.000.000 Dollar (1,03 Billionen Euro) Verlusten durch die Finanzkrise und damit weit mehr als bislang befürchtet. Da der Höhepunkt der Kreditausfälle noch bevorstehe, sei angesichts der jüngsten Verschärfung der Krise an den Märkten ein Anstieg der zu erwartenden Einbußen wahrscheinlich, hieß es in dem gestern veröffentlichten Bericht zur Stabilität der globalen Finanzmärkte.

Turbulent ging es gestern auf dem deutschen Aktienmarkt zu. Der DAX fiel nach frühen Gewinnen bis zum Handelsschluss um 1,1 Prozent auf 5.326 Punkte. Der TecDAX sank um 5,2 Prozent auf 573 Punkte.

Im Finanzsektor sorgten vor allem Gerüchte für lebhaften Handel, die Bankaktien setzten den Kurssturz der letzten Tage fort. So sackte die Commerzbank um 14,2 Prozent auf 10,21 Euro ab. Die Deutsche Bank verlor 8,9 Prozent und rutschte auf 43,58 Euro. Große Verluste verzeichneten auch Postbank, SAP und Hypo Real Estate.

Auch die Aktien britischer Großbanken haben gestern erneut stark an Wert verloren. Größter Verlierer war die Royal Bank of Scotland (RBS), deren Aktie zwischenzeitlich um 39 Prozent einbrach.

Die Verluste wurden durch Berichte ausgelöst, wonach sich die Bankenchefs mit Finanzminister Darling getroffen haben, um weitere Rettungsmaßnahmen zu erörtern. Laut BBC bräuchten RBS, Barclays und Lloyds TSB jeweils rund 15 Milliarden Pfund frisches Kapital.

New Yorks Aktienhandel hatte gestern dagegen mit leichten Gewinnen begonnen. Der Dow-Jones-Index legte zum Auftakt um 49 Punkte auf 10.005 zu.