Ziel verfehlt

Heimspiel gerät zum Eigentor: Bei der Finalrunde des Volleyball-Pokals wird der TV Fischbek nur Vierter

Immerhin über 3000 ZuschauerInnen kamen am Wochenende in die ausverkaufte Sporthalle Wandsbek: Nach fast 10 Jahren Abstinenz von der Volleyball-Bühne war Hamburg am Samstag und Sonntag Nachmittag Austragungsort des Finalturniers um den DVV-Pokal der Frauen. Die in knapp vier Wochen zusammengestoppelte Veranstaltung hatte zwei Ziele: Den angestellten Sportlerinnen der Fischbeker Sportmarketing-GmbH mit heimischen Fans im Rücken endlich erstmals den Gewinn eines Titels zu ermöglichen und deutschlandweit auf die hanseatischen Bemühungen um die Ausrichtung olympischer Spiele 2012 hinzuweisen. Die Inszenierung hat dem TVF Phoenix Hamburg allerdings nicht zum sportlichen Erfolg verholfen.

Bereits im Halbfinale endete der Titeltraum für das „leistungssportliche Aushängeschild des Süderelberaums“ gegen die späteren Titelträgerinnen des SSV Ulm mit einer 1:3 Niederlage. In der denkwürdigsten Szene am Ende des 4. Satzes gelang es dem Team von Trainer Knut Rettig nicht, den Satzball beim 24:23 zum 2:2-Satzausgleich zu verwandeln. Stattdessen wurden auch die folgenden Punktchancen verdaddelt. Am Sonntag unterlag Fischbek Dresden beim Spiel um Platz drei mit 2:3.

Da die Ausrichtung der bunten Sport-Show durch die Hamburg-für-Spiele-2012 GmbH ermöglicht wurde, äußerten sich die angereisten Offiziellen des DVV und der Trainer des USC Münster, der allerdings einen Düsseldorfer Olympia-Sticker am Revers trug, artig und freundlich über die Olympia-Pläne der Gastgeber.

Zum Finale am Sonntag trugen die gesalbten Häupter des Hamburger Sports eine bittere Miene spazieren. Lediglich Sportadmiral Rudolf Lange und Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs zeigten sich angesichts der im Rahmenprogramm fliegenden Kinder und der Leistung der Ulmer Sportlerinnen entspannt begeistert. OLIVER CAMP