Totale Doppelnull

Lübeck nach dem torlosen Remis gegen SSV Reutlingen zum fünften Mal in Folge sieglos

In Lübeck hatten sie sich so viel Mühe gegeben, um das erste Heimspiel des Jahres trotz Wintereinbruch stattfinden lassen zu können. 70 Helfer befreiten am Sonntag Morgen um 7 Uhr unter Flutlicht den Rasen der Lohmühle vom Schnee. Sie leisteten gute Arbeit, doch schien es, als hätten sie vor beiden Toren eine unsichtbare Wand aufgeschoben. Denn was folgte war ein ebenso enttäuschendes wie torloses Remis gegen den SSV Reutlingen.

Ein Ergebnis, das dem VfB im Unternehmen Klassenerhalt nicht wirklich weiterhelfen wird. Oder doch? „In unserer Situation zählt jeder Punkt“, ließ Lübecks Markus Kullig verlauten. Der Mittelfeldspieler schien mit dem Erreichten nicht unzufrieden. „Auf diesem Boden ist Fußball halt Lotterie“, versuchte Kullig das magere 0:0 zu rechtfertigen. Völlig daneben lag er mit seiner Einschätzung nicht. Zwar erspielte sich der VfB insgesamt ein Chancenplus, doch Reutlingens Simon Rolfes hatte mit einem Lattenschuss (74.) die größte Möglichkeit des Spiels.

Dass es für Lübeck wieder nicht zum Sieg reichte, lag diesmal bestimmt nicht an der zuletzt unsicheren Abwehrreihe. Zu umständlich spielte der VfB nach vorn, zu wenig kam aus der Zentrale von Marco Weißhaupt, zu wenig Zug zum Tor hatten die Stürmer. Im ersten Abschnitt war es Jens Scharping vorbehalten, beste Chancen nicht im Kasten unterzubringen. Er stand jedoch nicht alleine da. Auch der von Trainer Dieter Hecking eingewechselte zweite Sturm mit Maik Kunze und Dennis Kruppke blieb vor 5000 Zuschauern jegliche Torgefahr schuldig.

„Immerhin haben wir mal wieder zu Null gespielt, das gibt neues Selbstvertrauen“, ergänzte Markus Kullig noch. Nach zuvor vier Pleiten in Folge also doch ein Aufwärtstrend beim VfB. Zumindest ein kleiner. TORSTEN HOPPE

VfB Lübeck: Wilde; Türkmen, Hasse, Zallmann, Petersen; Kullig, Weißhaupt (64. Kunze), Plaßhenrich; Bärwolf, Scharping (64. Kruppke), Zandi.