Friedensdemos und Kriegsvorbereitungen

UN-Chefinspektoren reisen nach Bagdad. Konkrete Kriegspläne der USA. Tausende demonstrieren in Deutschland

FRANKFURT/BAGDAD ap/dpa/taz ■ Irak hat eine weitere Chance erhalten, seine Zusammenarbeit mit den US-Waffenkontrolleuren unter Beweis zu stellen. Die Chefinspekteure Hans Blix und Mohammed al-Baradei werden am 8. Februar noch einmal nach Bagdad reisen, wie UN-Beamte am Samstag bestätigten. Dennoch konkretisieren sich die Pläne der USA für einen Krieg: Nach dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein werde Irak „für gewisse Zeit“ unter Militärverwaltung gestellt, sagte US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice dem ägyptischen Regierungsblatt Al Ahram am Sonntag. Massive Luftangriffe auf Präsidentenpaläste sollten die Intervention einläuten, berichtete der Observer unter Berufung auf britische Regierungsbeamte.

Die arabischen Staaten wollen den irakischen Präsidenten Saddam Hussein nach Angaben von Diplomaten aus diesen Ländern geschlossen zum Rücktritt auffordern. Die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga wollten diesen Aufruf Ende Februar bei einem vorgezogenen Gipfeltreffen in Kairo beschließen.

Tausende Menschen haben am Wochenende erneut gegen einen möglichen Irakkrieg protestiert. Auf der größten Veranstaltung kamen am Samstag in Düsseldorf rund 7.000 Menschen zusammen. Nach Einbruch der Dunkelheit setzten die Teilnehmer mit einer eindrucksvollen Lichterkette ein „leuchtendes Friedenszeichen“ gegen den Krieg. Jeweils etwa 3.000 Menschen demonstrierten in Ulm und Osnabrück. Zu einer Kundgebung in Essen kamen rund 800 Menschen. GB

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