Wo ist die Strahlengrenze?

Bremen will Mobilfunkmasten auf ihre Verträglichkeit überprüfen – und umstrittene Standorte in Zukunft stärker ins Visier nehmen

taz ■ Bremen will Mobilfunknetzbetreibern schärfer auf die Finger sehen. Dafür soll ein Mess- und Berechnungsprogramm aufgelegt werden, das ausgewählte Standorte bisheriger Sendeanlagen auf ihre Strahlenbelastung hin überprüft. Die Messergebnisse könnten künftig bestimmen, welche Standorte noch ausbaufähig sind – und welche eher nicht. Das wurde am Montag am Rande der Beiratssitzung in Woltmershausen bekannt.

Vor allem strittige Standorte will die für die UMTS-Anlagen zuständige senatorische Arbeitsgruppe stärker ins Visier nehmen. Ein Grund, warum Bremen von Betreibern wie T-Mobile zur „UMTS-Modellstadt“ gekürt worden war, lag darin, dass an der Weser nicht so hohe Grenzwerte für die Strahlenbelastung gelten (die taz berichtete).

Fachleute gehen derweil davon aus, dass der Bedarf an Anlagen durch gesteigerte Mobilfunknutzung wachsen wird. Als Pusdorfer Standort soll der Bunker am Mühlenhauser Weg geprüft werden – er liegt zwischen Schulzentrum und Kindergarten. In der Neustadt werden die Anlagen auf dem Bunker Hardenbergstraße, ebenfalls in Kindergartennähe, unter die Lupe genommen.

Doch noch stehen nicht alle Messstandorte fest – auch die Finanzierung des Programms ist bislang ungeklärt. Jedoch gehen Fachleute davon aus, dass sich die Bremer Innovationsagentur über das Time-Programm daran beteiligen wird. Die Woltmershauser Beiräte sind unterdessen zufrieden – sie erwarten, dass in Einzelfällen auch die Privaträume von Anwohnern in die Messungen einbezogen werden. Interessierte können sich im Ortsamt melden. ede