geläufig Lachen mit Merry Melodies

„Freunde, lachen ist gesund!“ Und dann mit großer Geste und unendlich vertrauenswürdigem Augenaufschlag in die Möhre gebissen (mein Gott, diese Wimpern!). Anfang der Dreißigerjahre beschlossen die Warner Studios, in Konkurrenz zu Disney zu treten, und starteten mit zwei ehemaligen Disney-Zeichnern eine eigene Cartoon-Reihe. Diese „Looney Tunes“ waren zunächst deutlich an die Disney-Reihe „Silly Symphonies“ angelehnt, als Nachfolger wurde dann die zweite Serie „Merry Melodies“ produziert. Im Vergleich mit Disney waren allerdings die Abenteuer von Warners Hasen und Enten mitunter recht rabiat und weniger moralisch, nach dem Motto: dreist gewinnt. Schon die Titel verraten, wie diese lustigen Filmchen konzipiert waren – ganz im Sinn Friedrich Nietzsches: Die Geburt des Cartoons aus dem Geiste der Musik! Man nahm einfach einen temporeichen Musiktitel aus dem umfangreichen Bestand von Warner und bastelte eine Trickhandlung dazu. Dieses Vorgehen bestimmte den Rhythmus und die Dynamik der Filme auch später, als sie längst zu Vehikeln für Star-Characters wie Bugs Bunny, Duffy Duck, Carl Coyote oder die schnellste Maus von Mexiko geworden waren. Warner akquirierte mit Ameisenfleiß die halbe Tierwelt für seine Zwecke, daher der Spitzname der legendären Trickstudios, in denen im Lauf der Jahre über 1.000 Cartoons produziert wurden: „Termite Terrace“. Einige der schönsten Erzeugnisse des Termitenhügels kann man sich heute Abend im für charmante Unterhaltung bekannten Konrad Tönz zu Gemüte führen.

Konrad Tönz, 21.30 Uhr