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Profiboxer soll unschuldig inhaftiert gewesen sein

Ein 25 Jahre alter Profiboxer aus Hamburg hat möglicherweise wegen eines Übersetzungsfehlers monatelang unschuldig in Untersuchungshaft gesessen. Das Landgericht Hamburg habe den Haftbefehl wegen Kokainhandels, der im vergangenen Dezember erlassen wurde, im April aufgehoben, sagte eine Sprecherin am Freitag. Ein Polizeidolmetscher habe ein abgehörtes Gespräch zwischen zwei Drogendealern übersetzt und darin verdächtige Hinweise auf den Boxer entdeckt. Zwei weitere Dolmetscher konnten dies jedoch nicht bestätigen. Die Polizei verteidigte dagegen ihre Ermittlungen.

„Wir haben weder Zweifel an der Qualität unseres Dolmetschers noch an der Richtigkeit seiner Aussage“, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler hätten allerdings nicht nachweisen können, dass der 25-Jährige einer der Drahtzieher des Drogenhandels war. Dieser hat nun Anspruch auf eine Haftentschädigung von elf Euro pro Tag. DPA