bühnenwoche
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Wolkenkratzer: Ein Kinderstück. Güldene, blühende, Fantasie und Wirklichkeit mixende Geschichten flicht Mijnheer Max in dem niederländischen Stück ineinander, das Ad van Iersel verfasst hat. Letzterer ist nicht nur Autor, sondern auch Puppenspieler und hat infolgedessen ständig mit Merkwürdigkeiten wie flachen Wolkenkratzern, goldenen Tauben und dem plötzlich antriebslosen Hutmacher Mijnheer Vos zu tun. Der tut mächtig geheimnisvoll und will angeblich Himmel und Erde einander näher bringen. Vielleicht geht es aber auch schlicht um eine Frau...

11. +12. 10., 16 Uhr. Am 12. 10. auch um 11.30 Uhr, Fundus Theater, Hasselbrookstraße 25

Zeitfenster. Ein Kammerspiel. Über globale Verantwortung und ganz persönlichen Zynismus, um zur Gewissensmassage vorgetäuschtes Engagement und ganz ehrliche Gleichgültigkeit streiten Ex-Kriegsberichterstatterin Nadia und Oliver, der Vater ihres Lebensgefährten. Krieg und Frieden, Gefühle und existenzielle Einsamkeit sind es, über die die beiden anlässlich eines Besuchs in immer stärkere rhetorische Verwicklungen geraten. Philip, Nadias britischer Lebensgefährte, spielt bei dem Ganzen irgendwie nicht mehr recht mit...

11. sowie 15.–17. 10., 20 Uhr, Kammerspiele, Hartungstraße 9–11

Müde Menschen in einem Raum: Versuch einer Komödie. Grotesk sind nicht die Komödien, grotesk ist das Leben. Nur, dass man inzwischen abgestumpft ist für feinere Ausformungen des Wahns, so dass man gelegentlich ein Theater-Spektakel braucht, um den Irrsinn wieder zu spüren: Nino Haratischwilis Stück etwa präsentiert sieben Menschen, die den vierten Jahrestag der Scheidung von Egon und Marlene feiern. An sich schon kein so ganz normaler Vorgang – umso weniger, als alle hoch neurotisch sind und die Nacht, jedenfalls für Schauspielerin Lara, intensiv und unvergesslich wird.

11.–19. 10., 20.15 Uhr, Lichthof Theater, Mendelssohnstraße 15

My Way: Eine Tanzperformance. Professionell und individuell ist die in zwei Jahren erarbeitete Performance, die Senioren zwischen 60 und 80 Jahren auf die Bühne bringen. „Wege und Begegnungen“ lautete das Motto der Proben mit Choreographin Gabriele Gierz, und die Formensprache jedes der 15 Tänzer beruht auf der eigenen Biographie und den Bewegungen und Formen, die der Körper im Lauf des Lebens angenommen hat. Das Resultat ist explizit „keine bewegungstherapeutische Hockergymnastik“, so die Choreographin, sondern moderner, geschmeidiger Tanz.

18. 10., 20 Uhr, Sprechwerk, Klaus- Groth-Str. 23. PS