Elektro-Punk mit klugen Texten
: Bratze

Was ist das eigentlich: „Bratze“? Manchen fällt dazu eine „körperlich und charakterlich sehr unattraktive Frau, der jegliche Art von Restcharme abgeht“, ein. Man könnte es aber auch als konjugierte Form des Verbums „bratzen“ verstehen, was wiederum im Internet-Spieler-Slang so viel heißt wie „gezieltes Dauerfeuer bis das Magazin leer ist“. Wir haben das Wort unterdessen früher beispielsweise für den Gitarrensound von „Slayer“ benutzt.

Noch wieder anders ist es mit dieser „Bratze“: Die ist ein Duo aus Hamburg, das im vergangenen Jahr seinen ersten Longplayer namens „Kraft“ auf dem kleinen Hamburger Elektrolabel Audiolith veröffentlicht hat. Kevin Hartmann von „Click Click Decker“ und „Der Tante Renate“ alias Norman Kolodziej machen unter diesem Namen das, was sie am besten können. Der eine denkt sich kluge Texte aus, der andere unterlegt sie mit einem tanzbaren Elektrobeat.

Das Intro urteilte dazu sehr hübsch: „Musikalisch haben beide tatsächlich ihre Enden des Pferdes wie an Karneval zusammengeschraubt. Nur dass keiner der Arsch ist, es aber trotzdem vorwärts geht.“ Und weiter: „Schwitzig entfremdeter DAF-Minimalismus kombiniert mit brachialen Momenten und griffig kruden Un-Slogans.“ Das klingt doch durchaus vielversprechend. ASL

Donnerstag, 20 Uhr, Tower