Robben frei zum Abschuss

MONTREAL afp ■ Die kanadische Regierung hat für die kommenden drei Jahre rund eine Million Grönland-Robben zum Abschuss freigegeben. In einer Erklärung des Fischereiministeriums wird der Beschluss damit begründet, dass die Population „reichlich und gesund“ sei, weil in den vergangenen 20 Jahren der Bestand an der Atlantikküste von 1,8 Millionen auf 5,2 Millionen gestiegen sei. Während der vergangenen Jagdsaision, die jedes Jahr von März bis Mai andauert, seien außerdem aufgrund des schlechten Wetters nur 275.000 Tiere geschossen worden. Tierschutzvereinigungen warfen der Regierung vor, einen „massiven Schlachtplan“ ausgearbeitet zu haben. Das Fischereiministerium weist dagegen darauf hin, dass „die Robbe ein wichtiger Naturrohstoff ist, der – wenn er sinnvoll genutzt wird – 12.000 Jägern und ihren Familien ein einträgliches Einkommen sichert“. Die kanadische Regierung macht die Robben unter anderem für das Verschwinden der Kabeljau-Bestände vor der Ostküste verantwortlich.