DaimlerChrysler geht es nicht schlecht

Milliardengewinn trotz lahmender Chrysler-Tochter. Deutsche Autobauer verlieren in den USA

STUTTGART taz/ap ■ Der Mercedes-Stern war im vergangenen Jahr auf mehr Kühlerhauben denn je zu sehen: Ein vervierfachter Betriebsgewinn vor Steuern und einmaligen Abzügen von 5,8 Milliarden Euro bei einem praktisch konstanten Umsatz von 149,6 Milliarden wurde gestern vermeldet. Der Profit kommt vor allem aus der traditionellen Mercedes-Marke. Die US-amerikanische Tochter Chrysler konnte noch nicht zum Gwinn beitragen, ebenso wenig die Lkw-Sparte. Die im vergangenen Jahr auf einen Euro gekürzte Dividende soll nach einem Vorschlag des Vorstands auf 1,50 Euro je Aktie angehoben werden.

Chrysler steht dabei zwar besser da als kurz nach der teuren Übernahme. Es könnte aber besser laufen: Derzeit liefern sich die drei großen Hersteller in den Staaten harte Rabattkämpfe beim Neuwagenverkauf. Die Chrysler-Gruppe meldete für den Januar bei Pkw- und Lastwagen ein Minus beim Absatz von zwölf Prozent, GM setzte zwei Prozent weniger Autos um. Ford meldete dagegen ein Plus von 4,8 Prozent. Der aus Stuttgart abdelegierte Chrysler-Sanierer Dieter Zetsche ist trotzdem zuversichtlich. Außerdem fordert er auch von anderen, ihr Scherflein zur Sanierung beizutragen: Für ein neues Werk in Kanada möchte er bis zur Hälfte der Investitionskosten vom Staat, meldete gestern das Handelsblatt – ein Novum für den Staat, der sich bisher weigerte, die heute üblichen Anlockprämien an Konzerne zu zahlen.

Allgemein geht es den deutschen Autokonzernen in den USA derzeit nicht so gut: Volkswagen, Porsche und auch Audi meldeten für Januar stark rückläufige Absätze. Mercedes-Benz konnte dagegen mehr Fahrzeuge verkaufen. Hier sei vor allem die große S-Klasse gut gelaufen. REM