der große public-value-test (7)
: Heute: Unser Studienratsfernsehen

Was ist gut fürs Gemeinwohl? Die Öffentlich-Rechtlichen finden: ihre Inhalte – und wollen auch das Internet damit füllen. Die Privaten finden: Das ist nicht deren Auftrag. Am 23. Oktober klopfen die Ministerpräsidenten Spielregeln für das digitale Zeitalter fest. Bis dahin fragen wir: Wie ist es denn nun um den sogenannten Public Value der Sender bestellt?

Name: 3sat

Alter: 23

Sitz: Mainz

Chef: Gottfried Langenstein, im Nebenberuf auch Arte-Präsident

Sein Parteibuch: gilt als CSU-nah

Wird betrieben von: ARD, ZDF, ORF, SRG

Merkt man davon was? Unbedingt. Das ZDF ist der federführende große Onkel, aber Sendungen und Themen aus der Schweiz und Österreich sind Teil des Programms.

Marktanteil (2007): 1,0Prozent.

Programm-Highlights: Experimente, etwa eine „Kulturzeit“-Ausgabe in lateinischer Sprache oder ganze Thementage. Prägende Figuren wie Charlotte Roche, Gert Scobel und der Wiener „Kulturzeit“-Moderator Ernst A. Grandits (steht A eigentlich für Austria?). Vor allem aber die Rubrik „Alpenpanorama“ bei 3sat.de: 100 Live-Klicks in die Berge – RTL für Studienräte.

Tiefpunkte: Man kann 3sat auch Studienratsfernsehen nennen. Denn den leicht pädagogischen und elitären Einschlag kann man sich schönreden, aber nur schwerlich wegdiskutieren. Unterhaltung, Blödsinn und Leichtigkeit liegt ihnen nicht so.

Typisch bei 3sat.de: Hinweise auf Dokumentationen und Reportagen im eigenen Programm mit Querbezügen zur hauseigenen Mediathek.

Public Value: Reichlich, mit der „Kulturzeit“ hat 3sat eine öffentlich-rechtliche Hauptsendung im Programm

Fazit: Deutsches Bildungs-TV mit alpenländischen Spitzen