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Ärzte ohne Kontrolle

KBV: Nur Kassen haben die Daten, um Falschabrechnung zu bekämpfen. Hauptproblem: vagabundierende Karten

BERLIN taz ■ Nachdem die Krankenkassen in den vergangenen Wochen hunderte Fälle von Abrechnungsbetrug veröffentlicht haben, setzten sich gestern die Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zwecks Rechtfertigung vor die Presse. „Wir haben die Daten gar nicht, um Falschabrechnungen zu erkennen“, sagte der KBV-Vorsitzende Manfred Richter-Reichhelm. „Die Kassen haben die Daten.“ Der größte Schaden entstehe durch „vagabundierende Patientenkarten“, also Plastikkarten von Versicherten, die entweder längst tot oder bei einer anderen Kasse sind.

Über diese Karten würden allein in Bayern Leistungen im Wert von 1,2 Milliarden Euro erschlichen, sagte Richter-Reichhelm. Die KBV plädiert daher für ein Foto auf der Versichertenkarte. Eine Kontrolle des Personalausweises von Patienten lehnen viele Ärzte ab. Diese „wollen nicht Büttel der Kassen sein“, erklärte Richter-Reichhelm. UWI

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