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Calexico

Als Rhythmussektion bildeten Joey Burns und John Convertino jahrelang das Rückgrat dessen, was – Alternative Country oder Americana genannt – in den USA ein Schattendasein in lokalen Undergroundszenen fristet, in Europa dagegen ein wachsendes Publikum findet. Der Schlagzeuger und der Bassist standen schon in der zweiten Reihe bei diversen Bands (wie Giant Sand oder den Friends of Dean Martinez) und Sängern (wie Rainer Ptacek, Neko Case, Victoria Williams, Vic Chesnutt, Richard Buckner).

In die erste Reihe katapultierten sie sich dagegen mit ihrer eigenen Band Calexico. 1996 ins Leben gerufen, verkaufte sich deren letztes Album „Hot Rail“ allein in Deutschland über 50.000 Mal. Indem sie Alternative Country mit Texmex und Mariachis, der Musik der mexikanischen Immigranten, verbanden, gossen sie den soundclash of cultures im Grenzgebiet des Südwestens der USA in versöhnliche Klänge.

Auf dem neuen, mittlerweile dritten Album „Feast of Wire“ verbindet Burns die Musik nun mit einem deutlich politischeren Diskurs als bisher. So erzählt sein Text zu „Sunken Waltz“ von den Folgen der Globalisierung, „Across the Wire“ dagegen die Geschichte eines mexikanischen Brüderpaares und seines Versuchs, den Grenzzaun zu den USA zu überwinden. Die Stücke dazu besitzen mal die Erhabenheit eines Morricone-Soundtracks, gekoppelt mit der Nervosität eines Jazzsolos, mal die Lebensfreude eines Mariachi-Rhythmus oder die Melancholie einer gequälten Gitarrensaite. TO/FOTO: LABELS

Calexico: „Feast of Wire“ (City Slang)