projekt „neue bremer zeitung“ gescheitert
: Schlechte Zeiten für gute Zeitungen

Kritischer Journalismus sollte es sein, als sich die „neue bremer zeitung“ im vergangenen Jahr mit ihrer Nullnummer präsentierte. In den beiden „regulären“ Ausgaben im September diesen Jahres dokumentierte sich schon die deutliche Anpassung an potentielle Geldgeber. Damit waren aber die, die eine „neue bremer zeitung“ unterstützen wollten, verprellt.

Kommentar von Klaus Wolschner

Denn „neu“ war das unter keinem Gesichtspunkt, was da geboten wurde. Die beiden Gründer Jens Fischer und Alexander Schnackenburg, die mit ihrer GmbH den größeren Teil des Risikos trugen, haben im Zeitraffer vorgeführt, wie schwierig im Zeitalter der elektronischen Rund-um-Unterhaltung die Gründung eines anspruchsvollen Print-Mediums ist. Die Mitmach-Portale im Internet zeigen, was „ankommt“ und was nicht. Und Werbung richtet sich nach dem, was ankommt.

Da Gründer Schnackenburg vorher – auch vergeblich – versucht hat, ein anspruchsvolles Bremer Internet-Portal für journalistische Beiträge aufzubauen, hätte er das wissen müssen. Der zweite, rein kommerzielle Anlauf mit der Agentur Borgmeier in diesem Jahr zeigt, dass es mit dem Anspruch, eine kritische Zeitung zu machen, nicht so weit her war. Schlechte Zeiten für neue Bremer Zeitungen.