Gute Nacht?

Die erste Studie über das Schlafverhalten der Deutschen zeigt: Wir schlafen alle schlecht

Deutsche schlafen nicht gut. Das ist das Ergebnis der ersten umfassenden Studie zum Schlafverhalten der Bundesbürger, die von Uta Meier, Professorin der Uni Gießen, durchgeführt und gestern in Hamburg vorgestellt wurde. Jeder fünfte klagt über Einschlafprobleme, am schlechtesten schlafen Hausfrauen. Die ruhigsten Nächte verbringen Beamte mit festem Einkommen.

Auffallend sind Unterschiede zwischen Mann und Frau: Fast ein Viertel der Frauen klagt über Einschlafprobleme, während nur 13 Prozent der Männer Schwierigkeiten damit haben. Das liege daran, dass Frauen nicht abschalten könnten und sich auch nachts noch Gedanken um Kinder, Haus und Mann machten, erklärte Meier. Ein weiterer Unterschied: Frauen neigen dazu, im Bett noch zu lesen, während Männer sich eher mit einem Glas Wein oder Bier in die Träume wiegen. Nur 5,2 Prozent der Deutschen nannten Sex bzw. Kuscheln als Einschlafritual. „Diese Antwort kam sechsmal häufiger von Westdeutschen als von Befragten aus dem Osten“, berichtete Meier.

Im Vergleich zu anderen Nationen gehen Deutsche eher früh schlafen: spätestens um halb elf liegen die meisten unter der Woche im Bett, am Wochenende verschiebt sich der durchschnittliche Zubettgeh-Zeitpunkt nur um eine Viertelstunde. Dafür wird hierzulande auch früher aufgestanden als in Italien oder Portugal. Die meisten Deutschen schlafen zwischen sechs und acht Stunden, „und sind tagsüber auch müder als Südländer“. LG