vorlauf konzert Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Natürlich, ganz klar, heute gibt es kein Vertun: Den Nachwuchs eingepackt und ab zum Kinderfilmfest der Berlinale. Das weltweit bedeutendste Festival für Kinderfilm wurde gestern Abend eröffnet mit „Hodder, der Nachtschwärmer“. Der Film um den kindlichen Sonderling Hodder, der von einer Fee den Auftrag bekommt, die Welt zu retten, läuft in den nächsten Tagen noch mehrmals (am Sonntag und am Dienstag). Wieder mal ist einem dänischen Regisseur ein niedliches Stück Kino gelungen um die Macht der Träume und die Faszination, die von geheimnisvollen Frauen in roten Mänteln ausgeht. Der Film überfordert Grundschulkinder nicht, hat aber auch ausreichend trockenem Humor für die bereits ergraute Begleitung.

Eher zu empfehlen für angehende Erwachsene ist allerdings „The Dangerous Lives of Altar Boys – Lost Heaven“ (am heutigen Samstag, Sonntag und noch einmal am letzten Berlinale-Tag, dem Sonntag, 16. Februar): Der Film von Peter Care wirbt vor allem mit Jodie Foster in einer Nebenrolle als strenge Nonne, ist aber in erster Linie die Geschichte zweier Freunde in einer namenlosen Kleinstadt, die erste Liebe und erste Drogen erleben, Playboys und Heiligenstatuen klauen, kurz: allzu heftig erwachsen werden. Gelungen ist vor allem die Synthese aus Animations-Sequenzen und herkömmlichem Filmmaterial. Ein immer mal wieder sentimentaler Film, der schon allein deshalb wundervoll ist, weil er noch einmal das unglaubliche Gefühl einfängt, an einem Sommertag mit dem Fahrrad von der Schule nach Hause zu fahren, die Sonne im Rücken, flirrende Gitarren im Ohr und nichts vor sich als die Straße und Freiheit und das Gefühl endloser Möglichkeiten. Danke fürs Erinnern.