Deutsche lehnen Irakkrieg ab

Laut Umfrage Mehrheit gegen den US-Kurs. SPD erhält nur noch 30 Prozent

BERLIN dpa ■ Unbeeindruckt vom Druck der USA auf den UN-Sicherheitsrat lehnt eine deutliche Mehrheit eine Unterstützung der Bundesrepublik für einen Irakkrieg weiterhin ab. Allerdings hat diese Mehrheit seit Januar etwas an Stärke verloren.

Sollte es aufgrund einer UN-Resolution zu einem Militärschlag kommen, sprechen sich 53 Prozent gegen jede Beteiligung Deutschlands aus. Im Januar waren es noch 59 Prozent, so das am Freitag veröffentlichte „ZDF-Politbarometer“. 32 Prozent sprechen sich für eine Unterstützung mit Material und Geld aus (Januar: 26 Prozent) und 13 Prozent für die Beteiligung mit Soldaten (Januar: 12 Prozent). 74 Prozent der 1.308 Befragten sind überzeugt, dass es dort zu einem Krieg kommen wird. Im Januar waren es nur 63 Prozent.

Ungeachtet der weitgehenden Zustimmung zum Regierungskurs in der Irakfrage sind die Sozialdemokraten in der politischen Stimmung auf einem Rekordtief. Bundeskanzler Gerhard Schröder rutschte in der Beliebtheitsskala auf Platz 9 ab. Laut „ZDF-Politbarometer“ sprachen sich im Februar nur noch 22 Prozent aller Wähler für die SPD aus (Januar 25 Prozent). Die Unionsparteien kamen auf 58 Prozent (56 Prozent), die Grünen weiter auf 10 Prozent, die FDP auf 6 Prozent (4 Prozent), und die PDS lag unverändert bei 3 Prozent.

Bei der so genannten Sonntagsfrage erhielt die SPD 30 Prozent (– 1), die Grünen bekamen unverändert 9 Prozent, CDU/CSU 48 Prozent (+ 1); die FDP erhielt 6 Prozent (+ 1), die PDS 4 Prozent (unverändert) und andere Parteien kamen auf 3 Prozent (– 1). Eine Koalition von Union und FDP hätte danach eine klare Mehrheit, wäre am nächsten Sonntag Bundestagswahl.